Lesen Sie zuerst diese Einleitung. Danach können Sie sich entscheiden zwischen einigen Übungsideen im:
Teil 1 (Trockenübungen an Land)
Teil 2 (Übungen im seichten Gewässer)
Teil 3 (Übungen im Wasser)
Die dort beschriebenen Beispiele sind nur einige von vielen Übungsmöglichkeiten. Es wird auch immer wieder Schwierigkeiten geben, welche manchmal mit ganz kleinen Hilfsmitteln behoben werden können.
Um Fehler zu vermeiden, sollte sich jeder Hilfe bei einem Trainer, besser bei einer ganzen Gruppe holen.Die Leidenschaft unser Landseer ist die Arbeit und das Spiel im und am Wasser. Da einige Landseer dies jedoch nicht wissen und ihre Besitzer sich nicht immer etwas unter Wasserarbeit vorstellen können, gebe ich hier einige Beispiele.
Wir unterscheiden übrigens die Wasserarbeit von der Wasserrettung. Was ich hier vorstelle ist die Wasserarbeit, die als reiner Sport mit dem Hund zu verstehen ist. Bei der Wasserrettung wird der Hundeführer als Rettungsschwimmer ausgebildet und der Hund, als Hilfsmittel, wird als Rettungshund ausgebildet.
Bei der Wasserarbeit ist das Bellen, Jaulen und Quietschen der Hunde vor Freude und Erwartung erlaubt. Was nicht erlaubt ist, dass der Hund Kommandos nicht ausführt!
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Wie alt muss mein Hund für die Wasserarbeit sein?Diese Frage bekomme ich sehr oft zu hören. Ich kann mit jedem Alter mit der Wasserarbeit beginnen. Wichtig ist, dass ich meinen Hund nicht überfordern darf. Beim Welpen fange ich mit der Wassergewöhnung, durch Spiel im seichten Wasser an, sowie das Spiel mit Dummys an Land.
Ziele der WasserarbeitJeder hat unterschiedliche Ziele. Hundeführer A hat das Ziel, seinen Hund ins Wasser zu bekommen. Hundeführer B möchte mit seinem Hund Boot fahren, Hundeführer C möchte nur mal mit seinem Hund schwimmen und Hundeführer D bereitet sich auf ein Wasserarbeitsdiplom vor. Alle haben aber ein großes Ziel, sich mit ihrem Hund im Wasser zu beschäftigen.
Das richtige SchwimmenEin Hund der richtig schwimmt ist waagerecht zur Wasseroberfläche. Er soll sich ruhig im Wasser bewegen. Mit Hunden die mit den Vorderpfoten über der Wasseroberfläche paddeln, sollte man in aller Ruhe im seichten Wasser arbeiten, so dass der Hund mal laufen kann oder gerade so schwimmen muss. Hier sollte der Hund unbedingt eine Schwimmweste tragen, mit der der Hund beim Schwimmen unterstützt werden kann. Der Hund sollte nicht auf der Stelle paddeln, da dies deprimiert.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Gefahren der WasserarbeitDiese können vom Hund ausgehen, wenn der Hund krank ist oder Übungen falsch ausführt. Auch für den Hundeführer gelten diese Regeln. Außerdem ist es gefährlich, wenn der Hundeführer seinen Hund überfordert. Eine weitere Gefahr besteht durch die falsche Handhabung von Materialien. Die größte Gefahr geht allerdings vom Gewässer aus. Hier nenne ich nun einige Gefahrenquellen bei den unterschiedlichen Gewässerarten.
Fließende Gewässer (Flüsse)- Unterschiedliche Strömungen
- Stark fließende Flüsse
- Unterschiedliche Tiefen
- Gegenstände im Wasser
- Wasserpflanzen
- Schiffsverkehr
Kanäle- Schiffsverkehr
- Mögliche Strömungen durch evtl. Schleusen
- Gegenstände im Wasser
- Glatte Ufer
- Schlechte Wasserqualität durch Schiffe oder Bakterien
Seen- Unterschiedliche Tiefen
- Gegenstände im Wasser
- Wasserpflanzen
- Schlechte Wasserqualität durch Bakterien (je wärmer und kleiner der See, desto größer die Gefahr)
Baggerseen- Unterschiedliche Tiefen
- Teilweise starke Temperaturschwankungen
- Gegenstände im Wasser
Meere- Strömungen
- Wellengänge
- Salzwasser
- Wasserpflanzen
- Muscheln
- Meerestiere
Trainiert man mit mehreren Teilnehmern, kann man Gefahren erheblich vermindern. Es ist ratsam, sich einer Gruppe anzuschließen.
Wo kann ich mich melden, um näheres über die Wasserarbeit zu erfahren?In Deutschland ist es recht schwer, in Vereinen mit anderen Landseern, die Wasserarbeit zu betreiben. Jeder der alleine versucht die Wasserarbeit zu betreiben, wird mitbekommen, dass dies fast unmöglich ist. Einen Gehilfen braucht man immer. Ich führe für den DLC momentan einmal jährlich einen Workshop „ Einweisung in die Wasserarbeit“ durch. Dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und ich werde mich darauf nicht ausruhen, sondern darauf aufbauen. In Deutschland hat man sonst noch die Möglichkeiten sich evtl. einer Arbeitsgemeinschaft vom Neufundländerverein anzuschließen. Es gibt auch einige Einzelkämpfer in Deutschland welche gerne ihre Erfahrungen an Neulinge weitergeben oder mit ihnen zusammen trainieren. In Luxemburg, Frankreich und der Schweiz ist die Wasserarbeit mit Landseern sehr viel einfacher, da es mehrere Vereine gibt, welche die Wasserarbeit betreiben. Ich bin gerne bereit weitere Auskünfte über die Wasserarbeit zu geben.
Guter Tipp an alle ProfisSelbst der Rettungsschwimmer mit seinen 10 goldenen Rettungsschwimmabzeichen und mit seinem Landseer, der bislang jeden spielerisch Ertrinkenden gerettet hat, sollte im Ernstfall an eins seiner Handys denken. Mein Lieblingsspruch bei jedem Workshop ist es: „So lange der Ertrinkende schreit, habe ich auch die Zeit mit meinem Handy die 112 anzurufen, damit die Feuerwehr oder THW später weiß, wie viele Personen sie wo suchen muss! Ein Ertrinkender hat enorme Kräfte und wenig Verstand!“
Materialien für die Wasserarbeit DummyDies ist ein schwimmfähiges Spielzeug. Es bietet sich an, einen länglichen Dummy zu nehmen, welchen der Hund gut tragen kann. Sinnvoll ist es auch einen kurzen Strick am Dummy zu haben.
Wichtig: Der Dummy sollte das Lieblingsspielzeug sein (werden), den ich nur benutze wenn ich mit dem Hund spiele oder arbeite. Habe ich 2 oder 3 Wochen keine Zeit oder Lust, so bleibt der Dummy in der Schublade.
Schwimmweste für den HundDie Schwimmweste sollte groß genug sein und einen fixierten Griff haben. Unter 20,- € braucht man hier keine Weste zu suchen. Es ist darauf zu achten, dass der Hund sich nicht in Schlaufen verheddern kann. Bei Prüfungen ist eine Rettungsweste nicht gestattet, da der Hund ja von selbst schwimmen soll. Auch ein Rettungsschwimmer macht sein Abzeichen ohne Auftriebskörper.
RettungsgeschirrDas Rettungsgeschirr hat keinen Auftriebskörper. Es hat oder gibt die Möglichkeit sich festzuhalten oder dem Hund ins Boot zurück zu helfen. Es ist darauf zu achten, dass der Hund sich nicht in Schlaufen verheddern kann.
NeoprenanzugDieser ist für den Hundeführer, um ihn vor den Krallen des Hundes zu schützen und ein Auskühlen des Körpers zu vermeiden.
FüßlingeSind für den Hundeführer und schützen die Füße vor Verletzungen durch scharfe Gegenstände im Wasser.
SchwimmflossenAuch diese schützen den Fuß. Bei Konditionsschwimmen mit dem Hund oder Arbeiten mit dem Hund im Wasser ist man aber doch etwas schneller unterwegs.
BootEin stabileres Schlauchboot mit festem Boden ist von Vorteil. Eine Leine welche eventuell an der Bootsumrandung befestigt ist, sollte aus Verletzungsgründen entfernt werden. Ein Seil zum ziehen des Bootes sollte mindestens 3 m besser 5 m lang sein. Boote mit einem Außenbordmotor sind sinnvoll. Handarbeit: mit einem Paar Ruder funktioniert aber auch.
SurfbrettEin normales Surfbrett ist ausreichend. Auch hier sollte ein Seil zum ziehen mindestens 3 m besser 5 m lang sein.
RettungsringEin handelsüblicher Rettungsring mit einem Seil, damit der Hund diesen fassen kann.
RettungsleineFür Übungen mit einer Rettungsleine sollte diese 50 m lang sein.
Paddel oder RuderÜbungen bei denen der Hund ein Paddel oder Ruder bringt, sollten aus Holz sein.
PuppeDiese Puppe soll der Hund retten. Sie hat einen Neoprenanzug und Handschuhe an, damit der Hund lernt den Arm oder die Hand zu nehmen.
HandschuheDiese am Besten aus Neopren. Sie schützen die Hände der zu rettenden Personen. Sie eignen sich auch zum Üben an Land, um den Handschuh als Tragegegenstand anzuerkennen.
Geflochtenes oder geklöppeltes SeilDieser kann dem Hund helfen ein Seil zu nehmen, da er ein Zwitter zwischen Dummy und Seil ist. Dieser Zwitter sollte schwimmfähig sein.
Teil 1Landübungen für die WasserarbeitDiese eignen sich dafür den Hund auf die Arbeiten im Wasser vorzubereiten. Hier können auch die Welpen schon sehr viele Übungen erlernen und auch im Winter kann man sich auf Wasserarbeitsübungen vorbereiten.
Ü-Dummy holen (Ü=Übung)
Der Hund wird ins Sitz oder Platz gebracht
Der Dummy wird für den Hund sichtbar geworfen
Ich zeige dem Hund die Richtung in der der Dummy gefallen ist und gebe den Befehl zum Holen
Der Hund bringt den Dummy zurück und legt ihn vor dem Hundeführer ab oder übergibt diesen in die Hand
Wichtig:
Ich höre mit der Übung auf, bevor der Hund die Lust verliert. Das Spiel wird immer vom Hundeführer beendet und nie durch den Hund!
Ü-Dummy tragenIch gebe dem Hund den Dummy, den der Hund tragen soll.
Mögliche Alternative:
Ein Futtersack mit Leckerlis, die er hin und wieder bekommt
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Ü-in das Boot und aus dem Boot herausspringenDer Hund bekommt den Befehl ins Boot zu springen
Dann setzt der Hund sich ruhig hin
Auf Kommando springt der Hund wieder heraus
Wichtig:
Der Hund darf niemals hinten herausspringen, da sich dort ein Motor befinden kann!
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Teil 2Spiele und Übungen im seichten WasserDiese Übungen sind besonders zur Wassergewöhnung z.B. beim Welpen oder wasserscheuen Hunden geeignet.
Ü-Dummy holen Der Hund wird ins Sitz oder Platz gebracht.
Der Dummy wird für den Hund sichtbar geworfen
Ich zeige dem Hund die Richtung in der der Dummy gefallen ist und gebe den Befehl zum Holen
Der Hund bringt den Dummy zurück und legt ihn vor dem Hundeführer ab oder übergibt diesen in die Hand
Wichtig:
Ich höre mit der Übung auf, bevor der Hund die Lust verliert. Das Spiel wird immer vom Hundeführer beendet und nie durch den Hund!
Ü-in das Boot und aus dem Boot herausspringenDer Hund bekommt den Befehl ins Boot zu springen
Dann setzt der Hund sich ruhig hin
Auf Kommando springt der Hund wieder heraus
Wichtig:
Der Hund darf niemals hinten herausspringen, da sich dort ein Motor befinden kann!
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Teil 3WasserübungenDiese Übungen sollen Spaß machen und die Teambindung von Hund und Hundeführer stärken. Außerdem wird die Fitness des Teams gefördert. Sollte der Hund eine dieser Übungen nicht alleine durchführen, so unterstütze ich ihn, in dem diese Übung als Team durchgeführt wird.
Achtung:
Die Übungen sollten ohne Leine durchgeführt werden, da sich der Hund in der Leine verheddern kann.
Ü-TeamschwimmenFür mich die wichtigste und mit die schwierigste Übung. Sie fördert die Teambindung, die Kondition und dient dazu, evtl. nichterfüllte Übungen gemeinsam zu meistern.
Der Hund schwimmt neben seinem Hundeführer
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Ü-Teamschwimmen und SchleppenDiese Übung ist wie das Teamschwimmen, nur hält sich der Hundeführer am Griff der Schwimmweste oder des Rettungsgeschirrs fest und lässt sich ziehen.
Achtung:
Der Hund sollte einen guten Schwimmstil haben, das Teamschwimmen beherrschen und kräftig genug sein.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Ü-Dummy holen Der Hund wird ins Sitz oder Platz gebracht.
Der Dummy wird für den Hund sichtbar geworfen
Ich zeige dem Hund die Richtung in der der Dummy gefallen ist und gebe den Befehl zum Holen
Der Hund bringt den Dummy zurück und legt ihn vor dem Hundeführer ab oder übergibt diesen in die Hand
Wichtig:
Ich höre mit der Übung auf, bevor der Hund die Lust verliert. Das Spiel wird immer vom Hundeführer beendet und nie durch den Hund!
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Ü-Boot fahrenDer Hund bekommt den Befehl ins Boot zu springen
Dann setzt der Hund sich ruhig hin
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Erweiterung:
Der Hund kann mit seinem Hundeführer das Boot verlassen und an Land schwimmen
Wichtig:
Der Hund darf niemals hinten herausspringen, da sich dort ein Motor befinden kann!
Ü- Surfbrett holenDer Hund wird ins Sitz oder Platz gebracht
Ein Helfer schwimmt mit dem Surfbrett raus
Dem Hund wird das Surfbrett gezeigt
Der Helfer auf dem Surfbrett macht sich bemerkbar
Ich zeige dem Hund die Richtung des Surfbretts und gebe den Befehl zum Holen
Der Hund schwimmt zum Surfbrett
Der Helfer übergibt dem Hund das Seil
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] KonditionsschwimmenDie Kondition beim Schwimmen kann im Team trainiert werden (Teamschwimmen) oder der Hund verlässt auf Kommando das Boot und schwimmt hinterher. Er kann dann wieder in das Boot (Schlauchboot) zurückgeholt werden.
Achtung:
Der Hund darf nicht überfordert werden. Auch ein Landseer kann ertrinken. Zur Sicherung kann eine Leine am Geschirr beim hinterher Schwimmen des Bootes benutzt werden.